Väter sind manchmal ratlos: gegenüber den Töchtern, weil sie anders sind als sie, gegenüber den Söhnen, weil sie auch nicht recht wissen, wie mit ihnen umzugehen. Eigentlich wäre es einfach – hier gibt es Tipps!
Unlängst fand ich im Internet einen wunderschönen Wunschzettel. Ein Kind formuliert sehr klar seine 13 Wünsche an den Vater:
- Verwöhne mich nicht. Ich weiß, dass ich nicht alles bekommen kann: Ich will dich doch nur auf die Probe stellen.
- Schimpf nicht mit mir vor anderen Leuten. Ich beachte deine Worte eher, wenn du mit mir unter vier Augen sprichst und mich nicht öffentlich blamierst.
- Schenke meinen kleinen Launen nicht zu viel Aufmerksamkeit. Sie verschaffen mir nur manchmal die Zuwendung, die ich brauche.
- Sei nicht geschockt, wenn ich dir sage: Ich hasse dich. Ich hasse nicht dich, sondern deine Macht, meine Pläne zu durchkreuzen.
- Bewahre mich nicht immer vor den Folgen meines Handelns. Ich muss meine eigenen Erfahrungen machen.
- Mache keine schnellen Versprechungen. Ich kann mich nicht auf dich verlassen kann, wenn deine Worte nichts wert sind.
- Sei konsequent. Sonst macht es mich unsicher und ich verliere mein Vertrauen zu dir.
- Höre mir zu, wenn ich dich etwas frage, sonst hole ich mir die Antworten von anderen.
- Meine Ängste sind nicht albern. Sie sind erschreckend echt, aber du kannst mich beruhigen, wenn du versuchst, sie zu verstehen.
- Tu nicht, als seiest du perfekt und unfehlbar. Der Schock ist für mich zu groß, wenn ich herausfinde, dass du es doch nicht bist.
- Eine ehrliche Entschuldigung ist nicht unter deiner Würde. Sie erweckt in mir ein überraschendes Gefühl der Zuneigung.
- Ich wachse schnell auf. Es muss für dich sehr schwer sein, mit mir Schritt zu halten, aber bitte versuche es.
- Schenke mir deine Liebe, deine Zeit und deine Zuwendung.
Sie sehen, Kinder brauchen keine perfekten Väter, sondern normale, natürliche und greifbare – aber sie brauchen ihre Väter!
Link zum Original-Artikel: www.kath-kirche-vorarlberg.at

Autor
Dr. Markus Hofer
ist österreichischer Theologe und Autor. Er war 18 Jahre lang Leiter des Männerbüros der Diözese Feldkirch und Redakteur der Männerzeitung “Von man zu Mann”.