In materieller Hinsicht waren wir optimal auf die Ankunft unserer kleinen M. vorbereitet. Zum Glück finden sich im Internet problemlos hilfreiche Checklisten, damit man als Neo-Eltern bei der Erstausstattung auch nichts vergisst. Wie eine Baby-Nagelschere zum Beispiel, ein Bade-Thermometer oder das klassische Lammfell. Rückblickend zeigt sich, dass wir dabei ein gutes Händchen hatten, nahezu alle getätigten Anschaffungen erwiesen sich als sinnvoll und wurden mehr oder weniger gut genutzt.
Einen großen Fehlgriff haben wir allerdings getätigt:
Das Gitterbett.
Dessen einziges Einsatzgebiet ist als Lager sowie greifsichere Zone für das Babyfon und das Nachtlämpchen. Meine kleine M. verirrt sich nie dorthin. Und warum nicht?
Weil sie bei uns im Bett schläft. Immer schon (bis auf einige wenige halbherzige Versuche, sie umzusiedeln). Die kleine M. ruht üblicherweise zwischen mir und meiner Frau bzw. wir versuchen auf den gefühlt 12 Quadratzentimetern Restfläche, die M. uns großzügigerweise überlässt, Platz und Schlaf zu finden. Ins Gitterbett passen wir ja nicht und IKEA tauscht es nicht gegen eine Elternbett-Extension.
Bitte nicht falsch verstehen, das ist eine Bestandsaufnahme, keine Beschwerde. Die kleine M. schläft nur dann wirklich ruhig und entspannt, wenn sie schlummernd mit jeweils einer Hand jederzeit Mama und Papa erfühlt. Und ich habe für mich entdeckt, dass ich viel zufriedener einschlafe, wenn Babyfinger die meinen umklammern und ich das kleine Wunder nur eine Armlänge von mir weg weiß. Selbst das Aufwachen ist Grund zur Freude, wenn begleitet von einem kindlichen Lachen oder von der Gewissheit, dass sie neben mir friedlich vor sich hinträumt, wenn ich mich heimlich aus dem Bett schleiche.
Mir bangt jetzt schon vor dem Tag, wenn sie ihr ganz eigenes Kinderbett will. Ich werde sie vermissen.
Foto: Miro Kuzmanovic
Blog-Autor
Mathias Bertsch