Für eine gesunde psychische Entwicklung brauchen Kinder Personen, denen sie vertrauen können und die in belastenden Situationen für sie da sind. Kinder können zu mehreren Personen sichere Bindungen aufbauen.
Das Zeitbudget für die familiäre Beziehungsgestaltung ist leider immer mehr am Abnehmen. Damit werden familienergänzende Beziehungen zu Betreuern oder Lehrern immer wichtiger, aber auch schwieriger. Auch die Erwartungshaltung der Eltern an diese Personengruppen steigt stetig. Teilweise wird sogar erwartet, dass Lehrer und KleinkindpädagogInnen die Erziehungsarbeit übernehmen sollen, die zu Hause aufgrund der fehlenden Beziehungszeit mit den Eltern nicht mehr funktioniert.
Ein Beziehungsnetz, wie es früher die Großfamilien waren, gibt es immer seltener und damit treten für Kinder Einschränkungen auf, die ihren sozialen Erfahrungsbereich beeinflussen. So gibt es Kinder, die beim Eintritt in eine Spielgruppe oder Kleinkindbetreuungseinrichtung noch nie mit anderen Kindern gespielt haben. Umso wichtiger ist es für solche Kinder Gleichgesinnte zum Spielen zu haben, um so neue Beziehungen und Freundschaften aufbauen zu können.
Jesper Juul sagt es treffend: „Die Qualität der Beziehung entscheidet über unser Wohlbefinden und unsere Entwicklung als Mensch.“ Schön auch das Zitat von Anna Tardos: „Jede Geste, jedes Wort, jede Berührung hinterlässt Spuren beim Kind.“
Blog-Autor
Markus Herburger